Freunde der Musik: Anhand von einigen Ausflügen in die Welt von Glee und ähnlichem ist an dieser Stelle bereits offenbar geworden, dass ich dem Konsum von TV-Serien nicht wirklich abgeneigt bin. Und seit kurzem bin ich Dank der Entdeckung von Misfits wieder um einen Beweis reicher dafür, dass die Briten einfach die No. 1 in jenem Business sind. Face it, Folks von ABC, HBO, AMC oder FOX.
Misfits ist so neu nicht. Auf der Insel hat die Serie bereits zwei Staffeln auf dem Buckel. Der Inhalt kurz umrissen: Fünf junge Twens müssen gemeinsam in einem Community Centre irgendwo in East London ihre Stunden ableisten, die ihnen kleiner oder größerer Ärger mit dem Gesetz so eingebracht hat. Die abgefuckten Fünf vom Community Centre sind sowas wie der lebende Gegenentwurf zu Enid Blytons öden fünf Freunden, nur ohne Hund. Gleich am ersten Tag geraten sie in ein mysteriöses Unwetter und werden von einem Blitz erwischt. Der hatte es offensichtlich in sich. Denn nicht nur vier von ihnen stellen im Laufe der nächsten Stunden seltsame Veränderungen an sich fest, sondern auch ihr netter Sozialarbeiter kehrt plötzlich das nach Blut lechzende Tier raus. Da hilft nur kollektive Notwehr. Und schwupp haben die fünf Misfits mit so verwirrenden neuen Fähigkeiten wie unsichtbar werden oder Gedanken lesen gleich eine erste gemeinsame Aufgabe: Leiche loswerden.
Klingt nach einer kruden Mischung aus Fantasy, Sci-Fi, Suspense und Breakfast Club? Korrekt. Das ist es. Und zwar eine ziemlich gute. Auch wenn Nathan, der Vorlaute, deutlich als Liebling der Massen angelegt ist, meine absoluten Favoriten der Bande sind Kelly und Simon. Kelly ist Skinner in XX, Vicky Pollard aus Little Britain lässt grüßen. Rauhe Schale, harter Kern aber viel Herz dabei. Simon ist eine Kreuzung aus Ian Curtis und dem modernen schüchternen Computernerd von nebenan, bei dem sich wirklich nicht erschließt, warum ausgerechnet er mit der Gabe der Unsichtbarkeit gesegnet wird, wo er es doch ohnehin schon für seine Mitmenschen ist. Keiner kann so weird aus der Wäsche starren wie Simon. Groß. Adabei: Das Prinzesschen und der gefallene Vorzeigeathlet.
Das Sahnehäubchen obendrauf auf schnell geschnittene Plots mit feinen Dialogen: Die Musike. Im Vorspann knallen einem Rapture Echoes um die Ohren, aus den ersten drei Episoden erinnere ich unter anderem Jeff Beck, Joy Divison, Kraftwerk, Aphex Twin, Klaxons, Hot Chip oder The Cribs. Kein schlechter Schnitt.
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