Archiv für Juli, 2011

Metronomy Für Mercury Prize 2011 Nominiert

Posted in High Rotation with tags on Juli 19, 2011 by moz

The English Riviera von Metronomy hat sich über die letzten Wochen offensichtlich nicht nur zu einem, meiner Lieblinge aus 2011 gemausert. Denn Metronomy haben es mit ihrem dritten Album auf die illustre Shortlist des Mercury Prize 2011 geschafft. Well done!

Unter anderem auch auf der Liste eine ganze Menge der zu erwartenden Verdächtigen: Adele, James Blake, Elbow, PJ Harvey und Ana Calvi, der komplette Reigen hier.

Der Preis wird am 6. September vergeben.

Mein Wunsch: PJ Harvey

Mein Tipp: Adele

Meine Angst: James Blake

Ode an die Smiths – Part 12 (She Says He Never Really Looks At Me)

Posted in Soundtrack of my life with tags , on Juli 18, 2011 by moz

Es gibt ja Songs, von denen man zu wissen glaubt, dass sie recht eindeutig die zeitlich begrenzten, pubertär begründeten Seelennöte von Teenagern widerspiegeln. So auch Girl Afraid von The Smiths.

Moi moz reihte sich seinerzeit selbstredend ein in die schier unendliche Phalanx unbeholfen-schüchterner Teenager mit einem untrüglichen Hang zur Über- und Fehlinterpretation der Welt da draußen. In den kleinen und großen Gesten, vor allem aber in den Auslassungen lag der Raum für Trillionen von Missverständnissen. Wie auch in Girl Afraid (jener B-Seite der 12-Inch von Heaven Knows I’m Miserable Now). Zwei sich doch eigentlich herzlich zugeneigte Menschen schauen, interpretieren, reden und cowarden munter aneinander vorbei.

Girl afraid
Where do his intentions lay?
Or does he even have any?

She says:
„He never really looks at me
I give him every opportunity
In the room downstairs
he sat and stared
In the room downstairs
he sat and stared
I’ll never make that mistake again!“

Boy afraid
prudence never pays
and everything she wants costs money

„But she doesn’t even like me!
and I know because she said so
In the room downstairs
she sat and stared
In the room downstairs
she sat and stared
I’ll never make that mistake again!“

Ja, so kann es tragisch vorbei sein, bevor es überhaupt beginnt.

Musikalisch gesehen macht dieser Song sicher auch Basslehrer sehr froh. Marr frickelt sich mit seiner Gitarre nach hier und da. Aber Mickey Rourkes Bassläufe als fein gewobenes Netz drumherum halten den Kram wunderbar zusammen.

P.S.: Als Teenager war ich mir noch sicher: prudence never pays bedeutet, dass er glaubt, von ihr nur fürs Zahlen der Cola für gut genug befunden zu werden. … We live and learn. Aber das behaupte ich gerne, ohne es wirklich zu glauben.

Harlot Oprah And The Antichrist

Posted in Off Record with tags on Juli 15, 2011 by moz

Oprah Winfrey ist ja für US-Amerikaner offensichtlich Projektionsfläche für so ziemlich alles: Tollster Mensch auf Erden, größte Heulsuse aller Zeiten, cleverste Geschäftsfrau seit Aeonen, Vorzeigeafroamerikanern und so weiter und so fort.

Neuerdings ist Oprah um ein Attribut reicher: Vorläuferin der Hure Babylon, die dem Antichristen auf Erden den Weg bereitet. Da wird Anne Will sicher neidisch schlucken. Oprah verdankt diese eindrucksvolle Bezeichnung Dauerbetenlasser Mike Bickle. A bummer, irgendwo zwischen hilarious und gruselig. Sing Hallelujah.

I Want To Buy You Something …

Posted in High Rotation, Soundtrack of my life with tags on Juli 13, 2011 by moz

Werte Leser, helft mir: Welche Band außer The Smiths und The Stranglers haben The Drums vor der Aufnahme von Money noch gehört? So oder so bekommt der Schrammelsurfpop meiner Newcomer-Helden (Boy, habt Ihr mir die Berlitz-Hölle seinerzeit mit Strand und Sonne gefüllt) aus 2009 einen dark and twisty Unterton.

Das zweite Album hört auf den Namen Portamento, hat schon mal ein tolles Cover und soll im September erscheinen. Könnte interessant werden mit dem etwas mehr Düster im Bittersüßen.

Cause This Isn’t Paris And This Isn’t London And It’s Not Berlin …

Posted in High Rotation, Soundtrack of my life with tags on Juli 11, 2011 by moz

Ziemlich nah dran am perfekten Popsong sind mal wieder Metronomy: The Bay macht mich einfach von vorne bis hinten und zurück glücklich. Wunderschöner Einstieg in den Song, klasse Bassline, man kann sich nicht recht entscheiden ob man nun Strophe, Bridge oder doch den Refrain am schönsten finden soll, Joseph Mounts Stimme passt einfach perfekt und dann tröpfelt es herrlich über den Bass aus.

Oben drauf habe ich mich gleich auch noch die eine oder andere Liedzeile verguckt, derzeitiger Favorit:

You May Have The Body, But Do You Have The Song?

Never Seen A Truly Happy Ending

Posted in High Rotation, Soundtrack of my life with tags , on Juli 8, 2011 by moz

Manche Wochen fühlen sich Tag für Tag so an, als würde man die Luke einer Waschmaschine öffnen, nur um festzustellen, dass man in welchem gottverdammten Kleidungsstück auch immer ein Taschentuch übersehen hat. Der Teufel steckt im Großen wie im Kleinen und nervt irgendwie doch sehr. Die Happy Endings sind auf nächste Woche verschoben.

Ich verabschiede hiermit eine eben solche Woche mit „Wie gut, dass Du vorbei bist!“ und Truly Happy Ending von den Junior Boys.

UK vs. USA in Sachen TV: Das gefühlte 42:7 durch Misfits

Posted in Off Record with tags on Juli 2, 2011 by moz

Freunde der Musik: Anhand von einigen Ausflügen in die Welt von Glee und ähnlichem ist an dieser Stelle bereits offenbar geworden, dass ich dem Konsum von TV-Serien nicht wirklich abgeneigt bin. Und seit kurzem bin ich Dank der Entdeckung von Misfits wieder um einen Beweis reicher dafür, dass die Briten einfach die No. 1 in jenem Business sind. Face it, Folks von ABC, HBO, AMC oder FOX.

Misfits ist so neu nicht. Auf der Insel hat die Serie bereits zwei Staffeln auf dem Buckel. Der Inhalt kurz umrissen: Fünf junge Twens müssen gemeinsam in einem Community Centre irgendwo in East London ihre Stunden ableisten, die ihnen kleiner oder größerer Ärger mit dem Gesetz so eingebracht hat. Die abgefuckten Fünf vom Community Centre sind sowas wie der lebende Gegenentwurf zu Enid Blytons öden fünf Freunden, nur ohne Hund. Gleich am ersten Tag geraten sie in ein mysteriöses Unwetter und werden von einem Blitz erwischt. Der hatte es offensichtlich in sich. Denn nicht nur vier von ihnen stellen im Laufe der nächsten Stunden seltsame Veränderungen an sich fest, sondern auch ihr netter Sozialarbeiter kehrt plötzlich das nach Blut lechzende Tier raus. Da hilft nur kollektive Notwehr. Und schwupp haben die fünf Misfits mit so verwirrenden neuen Fähigkeiten wie unsichtbar werden oder Gedanken lesen gleich eine erste gemeinsame Aufgabe: Leiche loswerden.

Klingt nach einer kruden Mischung aus Fantasy, Sci-Fi, Suspense und Breakfast Club? Korrekt. Das ist es. Und zwar eine ziemlich gute. Auch wenn Nathan, der Vorlaute, deutlich als Liebling der Massen angelegt ist, meine absoluten Favoriten der Bande sind Kelly und Simon. Kelly ist Skinner in XX, Vicky Pollard aus Little Britain lässt grüßen. Rauhe Schale, harter Kern aber viel Herz dabei. Simon ist eine Kreuzung aus Ian Curtis und dem modernen schüchternen Computernerd von nebenan, bei dem sich wirklich nicht erschließt, warum ausgerechnet er mit der Gabe der Unsichtbarkeit gesegnet wird, wo er es doch ohnehin schon für seine Mitmenschen ist. Keiner kann so weird aus der Wäsche starren wie Simon. Groß. Adabei: Das Prinzesschen und der gefallene Vorzeigeathlet.

Das Sahnehäubchen obendrauf auf schnell geschnittene Plots mit feinen Dialogen: Die Musike. Im Vorspann knallen einem Rapture Echoes um die Ohren, aus den ersten drei Episoden erinnere ich unter anderem Jeff Beck, Joy Divison, Kraftwerk, Aphex Twin, Klaxons, Hot Chip oder The Cribs. Kein schlechter Schnitt.