Archiv für September, 2012

„No, It’s Crap, We Can Do It Again“ …

Posted in On Stage, Soundtrack of my life with tags on September 29, 2012 by moz

Ich hatte 1995/56 in Florenz einen recht guten Konzertflow, der unter anderem P.J. Harvey, Blur und Paul Weller einschloss. Im Rennen um den absoluten Hotspot in meinen Konzerterinnerungen jener Zeit liegt aber Radiohead ganz weit vorne. 22. November 1995. Mann, ich habe glaub ich aus mehr als einem Grund in jenem Konzert geheult, einer davon sicher, dass Thom Yorke einfach so grandios war. Pablo Honey, My Iron Lung und The Bends gehörten zum festen Inventar meiner Exil-CD-Sammlung, ich konnte jede Zeile in und auswenig mitsingen, mein gebrochenes, tapferes, sehnsuchtsvolles, verarschtes Herz nährte sich zeitweilig von Thoms whining. Creep wurde damals noch live gespielt, ach was, zelebriert.

Ich war seitdem auf keinem Radioheadkonzert mehr. Ich wollte unbedingt zur Tour des großen OK Computer, aber es sollte irgendwie nicht sein. Danach setzte etwas ein, was man auch als Angst vor der Gegenwart bezeichnen kann. Ich wollte nicht auf einem Konzert stehen und mir wie anderen sagen „damals, in Florenz …“. Ich wollte eines der emotionalsten Konzerte meines Lebens als solches im Herzen behalten, eine meiner liebesten Bands jener Phase genau so erinnern, wie sie eben damals, Ende 1995 auf der Bühne standen und sich die Seele aus dem Leib spielten.
Wenn also dieses Wochenende wieder Hof gehalten wird in der Wuhlheide, sende ich einen Handkuss an den begnadeten Zeremonienmeister und seine Band – und drehe My Iron Lung voll auf. Have fun, all my dear and dearest friends vor Ort!

There’s Such A Lot Of World To See – Aber Nicht Mehr Für Andy Williams

Posted in Soundtrack of my life with tags , , , on September 27, 2012 by moz

Andy Williams ist dieser Tage im Alter von 84 Jahren gestorben. Wer jetzt nicht ratlos mit den Achseln zuckt, ist entweder ein Baby Boomer, von Baby Boomer-Eltern großgezogen worden, die eine Schwäche für Crooner wie Dean Martin, Bing Crosby oder eben Andy Williams hatten, – oder hat schlicht Love Story gesehen.

Denn Andy Williams ist unter anderem die Stimme von (Where Do I Begin) Love Story und mit Petula Clark teilte er sich seinerzeit den Smasher Happy Heart. Bekannter ist er aber fast noch für seine Interpretation von Moon River. Bei den Oscar-Awards von 1962 präsentierte er Holly Golightlys Hymne aus Breakfast At Tiffany’s. Ab da hatte der arme Kerl keine Chance mehr, er es Moonriverte für ihn immer und immer wieder, Jahr aus Jahr ein.

Williams war nicht nur in den USA äußerst erfolgreich, häufiger Gast in den Charts, Inhaber eines Plattenlabels und mit einer eigenen TV-Show am Start. Auch in the UK war er im kollektiven Gedächtnis der sechziger und siebziger Jahre fest verankert. Wenig verwunderlich also, dass The (English) Beat sich bei Williams Can’t Get Used To Losing You gerne bedienten für ihre Coverfassung von The (English Beat).

RIP, liebe Grüße an Frank, Dean und Co.!

Ben Gibbard feat. Aimee Mann: Bigger Than Love

Posted in High Rotation with tags on September 27, 2012 by moz

Ben Gibbard goes solo, sein Former Than Lives kommt Mitte Oktober unseres Weges. Die Auskopplung Bigger Than Love klingt wie Death Cab For Cutie meets Aimee Mann. Nice.

In Meinem Musikoberstübchen Viel Zu Lang In Der Hintersten Ecke Verramscht: Songs In The Attic (Billy Joel, 1981)

Posted in Soundtrack of my life with tags on September 24, 2012 by moz

Ich befinde mich seit einigen Wochen wunderbarerweise in einer Billy Joel-Wiederentdeckungsphase. Als ich mich gestern von New York State of Mind via Good Night Saigon zu She’s Got A Way hörte, landete ich beim Livealbum Songs In The Attic. Billy Joel spielte es 1981 mit seiner vertrauten Tourcombo im Paket ein, darunter sein Leib und Magen-Drummer Liberty DeVitto und der Saxman Richie Cannata. Auf Songs In The Attic erfahren unter anderem zwei Songs vom frühen Cold Spring Harbour (1971) späte Genugtuung. Die Plattenfirma hatte seinerzeit bei Joels Debutalbum mit dem Master geschludert und aus Versehen war alles auf der Pressung einfach mal einen Tacken zu schnell – und Joels Stimme somit seltsam hoch. Billy Joel soll getobt haben. Und nur zu gerne hat er sicher dann zehn Jahre später für Songs In The Attic das oben bereits erwähnte She’s Got A Way und Everybody Loves You Now endlich zu einer angemessenen Würdigung durch ein größeres Publikum verholfen. Wer Joels Motivation zur Aufnahme von Songs In The Attic ausführlicher hören will, sollte in dieses Interview mit ihm reinhören.

Die Tracklist in Gänze, am besten mal bei einem dieser Streamplattformen Marke Spotify in einem Rutsch hören, kommt besser als filetiert und in den falschen Versionen via Youtube und Co.:

Miami 2017 (Seen the Lights Go Out on Broadway)
Summer, Highland Falls
Streetlife Serenader
Los Angelenos
She’s Got a Way
Everybody Loves You Now
Say Goodbye to Hollywood
Captain Jack
You’re My Home
The Ballad of Billy the Kid
I’ve Loved These Days

Soweit die rather trockene Musikfaktenhuberei.

Die biografische Kiste dazu ist, dass ich einst auf Vinyl Billy Joels Werk und Werken zwischen 1971 und 1989 recht komplett besaß, somit im Bereich der Livealben neben Концерт (1987) eben auch Songs In The Attic. Viele Songs, die in der Studiofassung im Laufe der Jahre Patina angesetzt haben, weil sie nun einmal auch ein Stück weit die Produktionsmoden ihrer Zeit mit sich rumschleppen und steril rüberkommen, sind live einfach unschlagbar grandios geblieben. Was Billy Joel bei mir immer wieder und immer wieder neu schafft: Er am Piano und die Stimme dazu macht aus Fernweh Kribbeln in allen Körperteilen, es springt das verliebte Herz endgültig aus dem Takt, lässt sich die Bitterkeit auf der Zunge spüren, tut der Liebeskummer überall weh, wachsen meinem Trotz Stierhörner, reicht Kitsch aber bis Oberkante Unterlippe. Es gibt mitunter Songs, die mir über sind, auch mal für Jahre. Aber sie sitzen in meinem Musikerfahrungsschatz und werden unverhofft beim Kramen wiederentdeckt, abgestaubt, mit kindlicher Begeisterung neu bestaunt, rauf und runter gespielt – und dann wieder für eine Weile beiseite gelegt … .

Streetlife serenaders
Have such an understanding
How the words are spoken
How to make the motions

Streetlife serenaders
Have no obligations
Hold no grand illusions
Need no stimulation

Midnight masqueraders
Workin‘ hard for wages
Need no vast arrangement
To do their harmonizing

New York State Of Mind

Posted in Soundtrack of my life with tags on September 23, 2012 by moz

Kein Lotto gespielt dieses Wochenende. Das Loft mit Blick auf den Hudson River muss noch ein wenig warten, bis dahin Billy Joels legendäres New York State Of Mind.

 

Love This Life Don’t Wait ‚Til The Next One Comes

Posted in Soundtrack of my life with tags on September 20, 2012 by moz

Moi moz hatte eine nölige (Arbeits-)Woche, nur zu willig in den selbstgerechten „immer ich“-Modus zu verfallen, wo sich die Gelegenheit nur bot. Und dann radelte ich vorhin so meines Weges, der Himmel knallblau, die Luft herbstlich kalt und klar, Friday on my mind und hatte plötzlich Crowded House im Kopf:

Love this life, don’t wait till the next one comes, pedal my faith, the wheels are still turning, turn round.

Und ich dachte so bei mir: Recht hat er, der Neil Finn, nölen kann ich auch noch, wenn ich tot bin – oder eben im nächsten Leben als Mücke oder so.

Bat For Lashes: Marilyn

Posted in High Rotation with tags on September 14, 2012 by moz

Mannomann, Natasha Khan hat was vor auf ihrem nächsten Album, wenn nach Laura nun das schimmerndflirrige Marilyn als Gradmesser fürs Gesamte, da  noch kommende (The Haunted Man erscheint Ende Oktober) gelten darf. Aber egal, ob mit den beiden Stücken das Pulver schon verschossen ist oder nicht, was wir haben, haben wir und danken herzlich dafür!

Friends: I’m His Girl

Posted in High Rotation with tags on September 13, 2012 by moz

Ein guter BassBassBass kriegt mich immer. So auch bei Friends wunderbaren I’m His Girl. Und weils so schön ist, hier noch in einer Liveversion samt Bass (und Bassistin).

Cover Me Mit Seals/Adamskis Killer Killer

Posted in Cover me, Soundtrack of my life with tags on September 13, 2012 by moz

Ein absolutes Muss in meiner heimatlichen Dorfdisko der frühen 90er-Jahre: Killer. Jener Song, den Adamski gemeinsam mit jenem etwas pockennarbig dreinschauenden jungen Mann namens Seal auf den Markt schob, war omnipräsent. Eben bin ich auf eine interessante Coverversion des Killersongs von damals gestoßen, verantwortlich zeichnen die düsteren Schwestern von 2:54 (auf Tour mit The xx, wenn ich recht erinnere). Sicher nicht für die Ewigkeit. Aber was ist das schon.